Gott mein Dasein schenken
Bei der Anbetung schenke ich GOTT meine Zeit und mein Dasein!
Gewiss kann man Gott überall anbeten und erfahren. Es gehört auch zu unserem Christsein, besonders aufmerksam und offen zu sein für die Erfahrung Gottes im Alltag.
Es gehört aber auch zur Überzeugung unseres Glaubens, dass Jesus Christus in Gottheit und Menschheit zugleich, in den eucharistischen Gaben wahrhaft gegenwärtig ist. Im Empfang der Eucharistie, aber auch in Präsenz des Hl. Brotes können wir die Nähe Gottes ganz besonders spüren und erfahren.
"Aussetzung des Allerheiligsten"
In der Kirche des Mittelalters entwickelte sich eine stark ausgeprägte Frömmigkeitsform der Verehrung der Eucharistie. Der Leib Christi sollte nicht nur beim Gottesdienst empfangen werden, sondern auch darüber hinaus öfters „mit den Augen“ betrachtet und angebetet werden.
In der „Monstranz“ wird das Jesus-Brot auf den Altar gestellt. Das nennen wir Aussetzung, weil der Leib Christi aus dem Tabernakel herausgenommen wird.
Das Wort Monstranz kommt von "Herzeigen": In einem schön verzierten Altargerät, das ein Fenster enthält, können die Menschen, die davor beten, das heilige Brot anschauen.
Den Leib Christi anzubeten, heißt glauben, dass in diesem Stück Brot wirklich Christus ist, der dem Leben wahren Sinn gibt. Natürlich kann man auch ohne Aussetzung des Allerheiligsten beten – Gott hört uns immer zu. Trotzdem könnten wir in dieser Form eine große Chance sehen: sie erinnert uns regelmäßig daran, dass Jesus uns ein großes Geschenk gemacht hat und weiterhin macht: Er hat sich selbst geschenkt.
Wir sind persönlich eingeladen, mit ihm in Kontakt zu treten und uns seiner Gegenwart auszusetzen: "Er ist da, er sieht und hört mich und er ist es, der die ganze Liebe der Welt vereint. Ihm öffne ich mein Herz und offenbare mich so, wie ich bin." In Verbundenheit mit den Menschen, mit der Kirche, mit der ganzen Schöpfung dürfen wir in der Anbetung unser Leben, alle Anliegen, Bedrängnisse, Wünsche, Dank und Freude vor Gott hintragen.
Die Anbetungstage und Zeiten der Eucharistischen Anbetung vor oder auch nach Gottesdiensten sind Gelegenheiten sich zu nehmen um dieses wertvolle Geschenk zu betrachten und in Empfang zu nehmen.
Aus der Geschichte:
Durch Franz von Assisi und seinen Orden gefördert, breitete sich diese Gebetsform weltweit aus. Mit dem Konzil von Trient 1545 - 1563 wurde die eucharistische Verehrung theologisch fundiert. Papst Klemens VIII. führte 1592 das "vierzigstündige Gebet" ein, woraus sich die »Ewige Anbetung« entwickelte, d.h. rund um die Uhr vor dem Tabernakel zu beten, mit Gott dem Schöpfer und Erlöser im Gespräch zu sein.
So hat auch in unserer Diözese, jede Pfarre einen eigenen Anbetungstag, in der sie stellvertretend für alle anderen und in Verbundenheit mit ihnen betet.